Zukunft, Ungewissheit und Prokrastination

Hilfe. Zukunft planen. Horrorszenario. Also doch Prokrastination..

Vor gut einem Jahr war es soweit und ich meldete mich für die Universität an. Soziologie und Germanistik. WAS für eine Kombination. Von allen Seiten kamen die verständnislosen Kommentaren, wieso ich diese Kombination gewählt habe. „Mach doch lieber was mit Zukunft, wie wäre es mit Wirtschaft oder Medizin?“ Joa, habe ich nicht gemacht. Bin mir auch immer noch ziemlich sicher, dass Wirtschaft und Medizin NICHT das Richtige ist für mich. Aber ist es Soziologie und Germanistik? Ganz generell mag ich Soziologie sehr. Find ich super spannend und man lernt wirklich viel über die Gesellschaft und wie sie aufgebaut ist. Germanistik ist solala. Macht nicht wirklich Spass, vor allem Ältere deutsche Literaturwissenschaften nicht. Aber eigentlich wollte ich ja jetzt nicht meine Studiengänge beschreiben, ups.

Also Zukunft. Was will das Meermädchen in der Zukunft machen? Seit dem letzten Jahr hat sich das sicher um die 30mal geändert. Von der Migrationssoziologie, zur Journalistin zur Musikbranche (aktueller Stand). Natürlich das Interessenfeld verändert sich mit der Zeit, doch sollte man nicht irgendwann ein bisschen gefestigt sein? Wissen was man später machen will? Nun fragt man sich, wieso man diese Ungewissheit hat. Ist die Generation-Y Schuld am ganzen? Den Drang zu haben, später einmal etwas zu machen, was mich zu 100 Prozent erfüllt. In der Tat ist das für mich etwas vom Wichtigsten. Ich will später wirklich eine Arbeit haben, die mich sehr sehr glücklich macht. Ich habe schon diverse Jobs gehabt, welche mich schlussendlich einfach unglücklich gemacht haben. Natürlich waren dies alles Jobs, welche ausschliesslich zum Geld verdienen dienten und nicht auf meinen Job-Wünschen beruhten. Doch wie soll ich jetzt in meinem Alter wissen, welche Beschäftigung mich mal zufrieden machen wird? Ja, natürlich es scheint utopisch zu sein, eine Arbeitsstelle zu finden wollen, die mich zu 100 Prozent erfüllt. Es gibt ja wahrscheinlich auch nicht DEN perfekten Job. Doch sollte es ihn auch nur annähernd geben, will ich ihn. (Höre mich schon fast wie ein Kleinkind an..)

Und wie weiss ich jetzt, was meine perfekte Arbeitsbranche ist, um DEN perfekten Job zu finden? Irgendwie bin ich ja doch noch am Anfang meines „Lebens“ und jetzt sollte ich schon die Richtung einschlagen für meine spätere Tätigkeit? Was wenn ich irgendwann (knock-on-wood) meinen Bachelor in der Hand halte und merke, dass ich eigentlich etwas ganz anderes machen will?  Und dann sind da ja noch die oben erwähnten Wunschjobs. Diese Wunschjobs erfordern so viel Mut, irgendwie. Wenn ich daran denke, dass ich eine von vielen bin, die in die Musikbranche einsteigen will, wird mir schlecht und merke, dass ich eigentlich gar nicht gut genug qualifiziert bin dafür. Dieser Dauer-Gedanke von Nicht-genug sein, Nicht-talentiert sein, begleitet mich seit Ewigkeiten. Und in letzter Zeit kristallisiert er sich immer mehr heraus, da es halt jetzt irgendwie Ernst wird? Und was, wenn die Wunschjobs sich in 10 Monaten in Luft aufgelöst haben, man sich aber für die Ausbildung entschieden hat?

So so so viele Fragezeichen bei diesem Thema. Momentan habe ich wirklich das Gefühl, dass ich weiss, was ich will. Aber wirklich das Risiko eingehen? Das Scheitern ist doch nah, denn man ist ja nur eine von vielen. Und die Ausbildung wäre auch seeeehr spezifisch und in Deutschland. All diese Risiken eingehen? Ach. Und dann setzt die Prokrastination ein. Das Verschieben, bzw. mehr Aufschieben der Gedanken, der Entscheidungen, aber auch der Chancen. Ich bin echt ratlos und hoffe jeden Tag auf das Zeichen, welches mir verrät, was richtig ist. Naiv und feige, irgendwie.

 

Und diese Woche ist so eine „Zukunft, Ungewissheit und Prokrastination“-Woche.

Fühlt euch umarmt,

euer Meermädchen.

 

2 Gedanken zu „Zukunft, Ungewissheit und Prokrastination“

  1. Du Liebe 🙂 Mir ging es gaaanz genau so wie dir als ich 19-21 war. (Wie alt bist du?) Ich wollte eigentlich seit ich 15 war Psychotherapeutin werden, wechselte aber auf einen Schlag meine Meinung und wollte Regisseurin werden. Das wollte ich auf einmal so sehr und machte in dem Bereich 2 Praktika.. Hab währenddessen auch an weitere Berufsmöglichkeiten gedacht, zB Visagistin, Maskenbildnerin.. Während der Schulzeit wollte ich Innenarchitektin werden, Grafikdesignerin, Mathelehrerin und Fotografin. Haha du siehst, nicht nur du wechselst deine Berufswünsche wie die Unterhosen ^^ Aber irgendwie hab ich nur beim Beruf Therapeutin und Regisseurin das Gefühl gehabt, dass das wirklich zu mir gehört.. Dass das genau mein Ding ist..Und nach 2 Praktika bei Film und Fernsehen merkte ich, dass das üüüberhaupt nichts für mich ist und ich auch GAR nicht in die Branche passe. Dann, ein Praktikum in einer Psychiatrie und ich wusste, dass das, was ich seit ich 15 war wollte, das Richtige war. Dass mein Herz eigentlich schon immer für die Tiefgründigkeit der Menschen geschlagen hat.. Ohje jetzt hab ich dir einen Roman geschrieben ^^ Aber vielleicht hilft es dir zu wissen, dass das ganz normal ist, nicht zu wissen wohin der Weg geht?? Und ich persönlich würde immer raten, Praktika zu machen wenn man unentschlossen ist.. Denn nur durch Praktika hab ich Grafikdesign und Regie aufgegeben und ich kann nur sagen, zum Glück! Wenn du zB ein Praktikum im Bereich Musik machst und merkst, das ist GENAU das Richtige, finde ich, lohnt es sich dafür zu kämpfen. Und wenn du merkst „nee doch nicht“ war es keine verschwendete Zeit, denn du hast mehr zu dir gefunden..

    Naja jetzt lass ich dich mal in Ruhe, soviel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben 😀 😀 😀

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    1. Ach du herzensgirl! Deine lange Nachricht hat mich in der Tat glücklich gemacht und habe mich intensiv nach Praktikas umgeschaut! Hat mich wirklich sehr motiviert!!

      (sorry für die späte Antwort, war ganz viel los die letzten Tage!)

      Fühl dich umarmt meine Liebe!

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